
Der digitale Mannschaftssport hat die politische Bühne erreicht: Im Rahmen einer Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie war Patrick Baur, Geschäftsführer von esport-manager.com, eingeladen, um die Potenziale des eSports vorzustellen – mit besonderem Fokus auf den Pro Clubs Modus. Der Vortrag mündete in eine lebhafte Diskussion mit gezielten Rückfragen der Abgeordneten zu Themen wie Gesundheitsrisiken, pädagogischem Nutzen, Vereinsstrukturen und staatlicher Förderung. Der Besuch machte deutlich, wie vielschichtig und gesellschaftlich relevant der digitale Sport inzwischen ist und wie der Pro Clubs Modus die Zukunft des eSports prägen kann.
Digitaler Mannschaftssport: Teamplay im Zentrum
Im Mittelpunkt von Patricks Impulsvortrag stand der Pro Clubs Modus. Dabei galt es zunächst festzuhalten, was die Besonderheiten dieses Modus sind. Dass es nicht um Eins-gegen-Eins, um Packs und Echtgeld geht, sondern um gemeinschaftliche Ziele und ein einzigartiges Spielprinzip, das dem klassischen Mannschaftssport sehr nahekommt. Kommunikation, taktisches Verständnis, Verbindlichkeit und Teamgeist stehen im Vordergrund. Patrick stellte klar: „Pro Clubs ist kein Einzelspielerlebnis – es ist digitaler Teamsport.“
Vereine, Nachwuchs und Ehrenamt – auch im Digitalen
Ein zentrales Anliegen war es, die Parallelen zwischen eSport-Vereinen und traditionellen Sportvereinen herauszuarbeiten. Viele eSport-Initiativen hätten feste Trainingszeiten, Ehrenämter, eine feste Vereinsstruktur sowie ein organisiertes Jugendtraining. Damit werde nicht nur das Vereinsleben gepflegt, sondern auch Werte wie Verantwortungsübernahme, soziale Kompetenz und Verlässlichkeit vermittelt. In seiner Präsentation wurde das Konzept als „neue digitale Vereinskultur“ beschrieben – mit lokalem Bezug und oft großem ehrenamtlichem Engagement.
Gesundheit im Blick: Prävention durch Struktur
Mehrere Ausschussmitglieder erkundigten sich nach möglichen gesundheitlichen Risiken im eSport, insbesondere hinsichtlich Bewegungsmangel, Haltungsschäden und psychischer Belastung. Patrick räumte mit verbreiteten Vorurteilen auf: Professionelle eSportler:innen seien sich dieser Risiken bewusst und integrierten körperliches Ausgleichstraining, Rückenschule, Koordination und Ernährung fest in ihren Alltag. In der organisierten eSport-Szene sei der Gesundheitsaspekt längst Teil der Ausbildung. Gleichzeitig betonte er, dass strukturierte Angebote gerade dazu beitragen könnten, exzessives, unbegleitetes Zocken zu verhindern.
Inklusion und Bildung: Zugang für alle
Patrick verwies auf das pädagogische und inklusive Potenzial des digitalen Mannschaftssports. Pro Clubs ermögliche eine niederschwellige Teilhabe – unabhängig von körperlicher Fitness, Geschlecht oder Herkunft. Gerade für Jugendliche, die sich im klassischen Vereinssport nicht wiederfänden, böten digitale Angebote eine neue Form der sozialen Einbindung. In der Präsentation wurde eSport als Chance für außerschulische Bildungsarbeit hervorgehoben – beispielsweise im Rahmen von offenen Jugendeinrichtungen oder schulergänzenden Projekten.
Inhalte unter Kontrolle: Reflektierter Umgang mit Spielen
Ein häufig diskutierter Punkt in der politischen Debatte rund um eSport ist der Umgang mit gewalthaltigen oder anderweitig problematischen Inhalten. Patrick machte deutlich, dass in pädagogisch begleiteten eSport-Angeboten genau hingeschaut werde, welche Spiele eingesetzt würden. Pro Clubs als Fußballspiel sei hier unproblematisch, bei anderen Titeln erfolge eine pädagogische Einordnung. Der Vergleich mit Kampfsportarten sei angemessen: Auch dort werde mit Regeln gearbeitet, um Auseinandersetzungen in kontrollierte Bahnen zu lenken.
Strukturelle Barrieren: Fehlende Anerkennung als Gemeinnützigkeit
Einer der zentralen Kritikpunkte von Patrick betraf die politische und rechtliche Lage des eSports in Deutschland. Obwohl viele eSport-Angebote gemeinwohlorientiert arbeiteten – mit pädagogischer Ausrichtung, Inklusionsarbeit und Ehrenamt – fehle bislang die Anerkennung als gemeinnütziger Bereich. Das verhindere eine stabile öffentliche Förderung und benachteilige die Szene gegenüber klassischen Sportvereinen. Patrick appellierte eindringlich an die Politik, hier Klarheit zu schaffen: „Es geht nicht nur um Spitzensport oder Unterhaltung – es geht um Bildung, Teilhabe und Engagement.“
eSport als gesellschaftliche Realität
Die Diskussion im Ausschuss zeigte: Das Thema trifft einen Nerv. Die Fragen der Abgeordneten waren differenziert, teils kritisch, aber stets konstruktiv. Der Austausch machte deutlich, dass eSport – und insbesondere digitale Mannschaftsformen wie Pro Clubs – längst im gesellschaftlichen Alltag vieler junger Menschen angekommen sind. Die Herausforderung für die Politik besteht nun darin, passende rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen zu schaffen, um diesen Bereich verantwortungsvoll zu begleiten und zu fördern.
Pro Clubs ist mehr als ein Spiel
Der Besuch von Patrick im Landtag NRW war ein wichtiger Impuls, um digitale Formen des Sports in die politische Diskussion zu holen. Pro Clubs wurde als konkretes Beispiel für gelingenden digitalen Mannschaftssport präsentiert – mit all seinen Chancen, Herausforderungen und gesellschaftlichen Anschlussmöglichkeiten. Die Botschaft war klar: eSport im Allgemeinen und Pro Clubs im Speziellen können ein wertvoller Bestandteil von Jugendarbeit, Vereinsleben und Bildung sein. Auch in der ProLeague wird von Woche zu Woche deutlich, was den Pro Clubs Modus ausmacht. Trotz oder gerade wegen des Wettbewerbscharakters entstehen auf dem digitalen Rasen echte Teams, die gemeinsam am nächsten großen Erfolg arbeiten.
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- 09.05.2025 um 18:00

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